Wasserspiel vor der Zehntscheune

Niedermittlau

Niedermittlau

Heimatmuseum an der alten Dorfstraße mit einem Blumenbeet im Vordergrund


Die erste urkundliche Erwähnung Niedermittlaus fällt in das Jahr 1151. In einer Schrift des Klosters Selbold ist die Rede von einer Kapelle in Mittlau. Die Gründung der Siedlung Niedermittlau, deren Kern in den Höfen rings um die Kirche zu suchen ist, muss viel weiter zurück liegen als 1151.

Die Anlage der Siedlung, hart an den damals sumpfigen Wiesen der Kinzigebene, wird mit einem Sälzerweg in Verbindung gebracht. Daher die älteste Form des Ortsnamens "Mitelaha, d.h. mitten am Wasser.

Der wertvollste Beweis für das hohe Alter unseres Dorfes haben wir aber in unserem Kirchturm. Er gilt als der älteste Kirchturm im Altkreis Gelnhausen. Das Dorf Niedermittlau war von Doppelwall und Heeggräben umgeben, und bestand zunächst nur aus Unter- und Oberdorf. Den Charakter der Siedlung prägten mehrere Klosterhöfe, so z.B. den Mönchhof, oder den Alten Hof, auf denen meist Schafherden gehalten wurden.

Neben der Landwirtschaft wurde schon Ausgangs des 16.JH in Niedermittlau die Leinenweberei beruflich ausgeübt. Diese Blütezeit ging 1817 zu Ende. Dann begannen rundum im Spessart etc. die Hungerjahre. Die wirtschaftliche Not nahm Mitte/Ende des 19JH mit der beginnenden Industriealisierung langsam ab. In den 1860ziger Jahren wurde die Bahnstrecke Frankfurt-Fulda eröffnet. Damit waren erstmals Arbeitsplätze in den Industriestädten am Main erschlossen. 1896 erhielt Niedermittlau die eigene Haltestelle der Bahn. 1904 wurde noch die Freigerichter Kleinbahn in Betrieb genommen. Niedermittlau bekam auch hier einen kleinen Anschluss. Der Dorfborn (Brunnen) machte der Wasserleitung erst spät Platz. 1919 waren erst 50 % der Haushalte ans Netz angeschlossen. 1928 wurde des weiteren eine Ferngasleitung des Gaswerks Hanau verlegt. Auch hier wurde Niedermittlau angeschlossen. Die Siedlung am Bahnhof (2km vom Dorf entfernt) hatte ihren Ursprung nach dem 2.Weltkrieg. 400 Heimatvertriebene kamen damals ins Dorf.

Friedrich Hofacker Halle samt zugehörigem Parkplatz


Damit begann auch ein Strukturwandel. Die Landwirtschaft ging stetig zurück. Die Industrie zog die Menschen in ihren Bann. Viele Neubürger wählten Niedermittlau als Wohnort, weil die Arbeitsplätze in Rhein - Main gut zu erreichen waren. Seit 1983 gibt es auch neben den Kreis- und Landstraßen auch eine Anbindung an die Autobahn A 66. Es setzte eine rege Bautätigkeit ein, die Einwohnerzahl stieg von 1939 von 1102 auf heute über 3000 an. Am 1.7.1974 schlossen sich die Ortschaften Neuenhaßlau, Gondsroth und Niedermittlau im Zuge der Gebietsreform zur Großgemeinde Hasselroth zusammen.